Eisheilige 2018 – Wann waren die Eisheiligen


Die Tage der Eisheiligen finden regional unterschiedlich an drei bis fünf Tagen Mitte Mai statt. Die Bezeichnung geht auf jahrhundertelange Erfahrung und Wetterbeobachtung zurück.

Die Heiligen besuchen uns laut Kalender zwischen 11. Mai bis zum 15. Mai.  Sie sind unter dem Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom bekannt.

Auch wenn das Wetterphänomen “Eisheilige” in den letzten Jahrzehnten etwas an Bedeutung verloren hat, es gibt immer wieder Jahre in denen bis Mitte Mai noch sehr tiefe Temperaturen auftreten können.

Achtung: Wetterstatistisch gesehen ist eher der Zeitraum vom 21. Mai bis 23. Mai anfällig für Frost, also neun Tage später. Das deutet auf eine Entstehung der Wetterregel um ca 2-3 Jahrhunderte vor der gregorianischen Kalenderreform hin.

In einigen Regionen werden die Eisheiligen auch „Eismänner“ oder „gestrenge Herren“ genannt. Regional unterschiedlich beziehen sich diese Tage auf drei, in manchen Gegenden aber auch auf vier oder fünf Namenstage im Mai.

Die frostigen Gesellen sind eine Mitteleuropa auftretende meteorologische Singularität (Witterungsregelfälle), ähnlich der Schafskälte im Juni und dem Altweibersommer im September. Laut altem Volksglaube wird das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der „kalten Sophie“, also dem 15. Mai stabil bzw. sollte kein Frost mehr auftreten, der den Pflanzen gefährlich werden könnte.

Wetter rund um die Eisheiligen 2018

Im Jahr 2018 waren die Eisheiligen bisher sehr milde gestimmt, lediglich zum 14. und 15 Mai gab es einen Temperaturrückgang und Schnee in höheren Lagen. Allerdings kamen im Jahr 2011 die Eisheiligen erst rund um den 20. Mai, es könnte also noch zu einem Kälteeinbruch kommen.

So waren die Eisheiligen 2017

Im Jahr 2017 kam es bereits im Zeitraum 18. bis 23. April 2017 zu einem massiven Kälteeinbruch, in vielen Orten in Österreich und Deutschland wurden die bisherigen Messwerte für die tiefsten Temperaturen im April unterschritten. Obst- und Weinbauern kämpften mit verschiedensten Methoden (Strohfeuer, Paraffinkerzen…) gegen die tiefen Temperaturen.

Rund um den 11. bis 15. Mai war es im Jahr 2017 ausgesprochen mild. Allerdings gab es zum Beispiel im Jahr 2011 auch eine Woche später noch einen starken Kälteeinbruch.

Metrologisch betrachtet kann der Kälteeinbruch damit erklärt werden, dass ab Anfang Mai die Temperaturen am europäischen Festland meistens bereits recht hoch sind. Der Kontinent erwärmt sich zu diesem Zeitpunkt sehr rasch. Da sich das Meer allgemein langsamer erwärmt als die Landmasse, kommt es zu Temperaturdifferenzen zwischen Festland und Ozean: Es entstehen Tiefdruckgebiete.

Die Luftmassen verschieben sich und die warmen Luftströmungen des Festlands ziehen nach Norden. Dadurch werden wiederum eiskalte Luftströmungen aus den Polargebieten zu uns nach Mitteleuropa gedrückt. Sind die Nächte sternenklar, kann es auch teils zu Nachtfrost kommen.

Geschichtliches zu den Eisheiligen

Da sich die alten Bauernregeln auf den Julianischen Kalender beziehen und sich seit der Gregorianischen Kalenderreform 1582 die Daten verschoben haben, finden heutzutage die Kälteeinbrüche mit unter um mehr als eine Woche nach hinten verschoben statt, also erst ab ungefähr dem 20. Mai. Das war zum Beispiel im Jahr 2011 der Fall. Die Namenstage der Heiligen sind aber dennoch auf ihren alten Platz im Kalender verblieben.

1. Wann waren die Eisheiligen 2018

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2. Wer sind die Eisheiligen?

Eine kurze Einführung zu allen fünf Eisheiligen

Mamertus – 11. Mai
Mamertus war ein katholischer Bischof, der um 400 nach Christus in Lyon geboren wurde und am 11. 05. 477 in Gallien starb. Er galt als umfassend gebildet. Um 461 wurde er Erzbischof von Vienne, das nahe Lyon liegt.

Nach erheblichen Zerstörungen in seinem Erzbistum führte Mamertus die drei Bittgänge ein, die auch heute noch vor dem Fest Christi Himmelfahrt durchgeführt werden. Seine Attribute sind die Mitra, der Bischofsstab und eine brennende Kerze.

Pankratius – 12. Mai
Der heilige Pankratius wurde um 290 in Phrygien geboren, was in der heutigen Türkei liegt. Er starb um 304 als junger römischer Märtyrer der frühen Kirche in Rom. Sein Name bedeutet „Der Alles Besiegende“. Auf Darstellungen ist er des Öfteren in feinen Kleidern oder auch in einer Ritterrüstung zu sehen. Des Weiteren trägt er ein Schwert, eine Märtyrerkrone und einen Palmwedel.

Servatius – 13. Mai
Den Legenden nach war Servatius Bischof des in dem heutigen Belgien gelegenen Bistums Tongern. Servatius lebte demnach von 340 bis 384 nach Christus. Er soll den Hunneneinfall in Europa vorhergesagt haben, der tatsächlich um 450 stattfand. Angeblich wurde er mit einem Holzschuh erschlagen. Er wurde schließlich in Maastricht begraben. Üblicherweise wird bei Fußkrankheiten, Frostschäden und Rattenplagen um seinen Beistand gebeten. Seine Attribute sind der Holzschuh, ein Schlüssel, ein Drache und ein Adler.

Bonifatius von Tarsus – 14. Mai
Überlieferungen nach wurde Bonifatius in Rom geboren und starb wohl um 306 in der heutigen Türkei. Angeblich war er anfangs kein Christ, sollte aber christliche Reliquien aus Tarsus in der heutigen Türkei nach Rom überbringen. Dort erlebte er mit, wie Christen verfolgt werden und ließ sich aus Empathie ebenfalls taufen. Er stand zu seinem Glauben und wurde schließlich dafür durch siedendes Pech hingerichtet.

Nach seinem Tod wurde sein Leichnam nach Rom zurückgebracht. Sein Name bedeutet so viel wie „der gutes Geschick verheißende“. Auf Darstellungen sieht man ihn meist als Jüngling oder Greis, der in siedendem Pech gemartert wird.

Sophia von Rom – 15. Mai
Auch als „kalte Sophie“ bekannt, ist Sophia von Rom die letzte der fünf Heiligen. Sie starb um 304 nach Christus als frühchristliche jungfräuliche Märtyrerin. Teile ihrer Reliquien wurde nach Straßburg gebracht. Andere liegen unter der Kirche Santi Silvestro e Martino ai Monti in Rom vergraben. Die heilige Sophia von Rom wird oftmals gegen Spätfröste angerufen und um eine gute Ernte zu erbitten. Sie ist oftmals mit Trog und Schwert, aber auch mit einem Palmwedel und einem Buch auf Darstellungen zu sehen.

3. Videotipp zu den Eisheiligen für frostempfindliche Pflanzen

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4. Bauernregeln zu den Eisheiligen:

  • Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.
  • Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
  • Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
  • Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
  • Pankrazi, Servazi und Bonifazi, sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie, die Kalte Sophie.
  • Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.
  • Pflanze nie vor der Kalten Sophie. Mamerz hat ein kaltes Herz.

5. Eisheilige in anderen Ländern

Die Eisheiligen sind nicht nur ein Phänomen im deutschsprachigen Raum, auch in anderen Ländern in Europa und selbst an der US Ostküsten  sind die Tage bekannt:

  • Saints de glace: Frankreich
  • Ledeni Sveci: Kroatien
  • fagyosszentek: Ungarn
  • santi di ghiaccio: Italien
  • Zimni ogrodnicy: Polen
  • Järnnatt: Schweden
  • Jernnettene: Norwegen
  • sfinţii de gheaţă: Rumänien
  • Ice Saints: Englisch

Eisheilige  Illustration von Julia Gingras – bitte nicht ohne vorherige Abstimmung verwenden!

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